Konzert

Man hört eine Menge über die demokratieschädlichen sozialen Medien, aber dass hier junge Künstlerinnen wie Emma Rose auch abseits der offiziellen Artist-&-Repertoire-Geschmackspolizei Gehör finden können, gehört zu ihren nicht zu unterschätzenden Leistungen. Gesungen hat Emma schon immer, Musik gemacht auch, aber als sie im letzten Herbst mit einigen ziemlich originellen Money-Boy-Covern die TikTok-Gemeinde begeistert, ist eine professionelle Karriere nicht mehr bloß ein hübscher Traum. Und sie entwickelt sich weiter, in atemberaubenden Tempo. Ihren nur mit Klavier und Gesang vorgetragenen Skizzen, in denen sie gefühl- und humorvoll, mit einem gewissen feministischen Twist die Songs anderer interpretiert, folgen schließlich erste Eigenkompositionen zwischen dreamy Bedroom-Tunes und Indie-Pop. Emma Rose zeigt auch hier Witz, Verletzlichkeit, Haltung und kommt dabei ganz ohne erhobenen Zeigefinger aus.